Marie, die Heilerin, stammt aus dem fernen Christburg im Gebiete des Deutschen Ordens.
Einstmals dem Kloster zugedacht hat sie das Wissen über die Heilkraft der Pflanzen hinter hohen Mauern von Nonnen erlernt. Lang hat die Novizin damals über alten Schriften gesessen.
Sie weiß bei vielen Leiden Rat, kennt die segensreiche Wirkung von Salbei, Calendula und Thymian, auch exotischer Spezereien wie Ingwer, Macis oder Galgant. Selbst der Gebrauch des Mutterkorns in der Heilkunde ist ihr nicht fremd. Manches Wissen hat sie über die Herstellung und Verwendung von Elixieren und Tinkturen.
...der Name ist dem St. Galler Plan einer idealen
frühmittelalterlichen Klosteranlage entlehnt. Hier bezeichnet er den
Heilpflanzengarten, im Unterschied zum Hortulus, dem Gemüsegarten.
Der Herbularius ist direkt dem Ärztehaus zugeordnet. In ihm sind zahlreiche
Pflanzen eingetragen und weitere dort und anderswo angebaute Pflanzen lassen
sich zum Beispiel aus dem Lorscher Arzneibuch oder dem Heilpflanzengedicht
des Benediktinerabtes Walahfried Strabo erschließen. Oftmals sind
es die gleichen Pflanzen, die in der Hofgüterordnung Karls des Großen
aufgeführt werden. Im Hochmittelalter hat Hildegard von Bingen in
ihren Schriften alle damals gebräuchlichen Heilpflanzen porträtiert.
Versehen mit diesen Informationen, stellt der
Verein Herbularius eine Reihe von mittelalterlichen Heilpflanzen vor. Mit
einer nach der Jahreszeit bestimmten Auswahl von Pflanzen erläutern
wir, wie diese im Mittelalter verwendet wurden, aber auch, ob und wie sie
noch heute zur Anwendung kommen.
Die Brennessel
Herbularius