Die Kräuterfrau

 
Marie, die Heilerin, stammt aus dem fernen Christburg im Gebiete des Deutschen Ordens. Einstmals dem Kloster zugedacht hat sie das Wissen über die Heilkraft der Pflanzen hinter hohen Mauern von Nonnen erlernt. Lang hat die Novizin damals über alten Schriften gesessen.

Sie weiß bei vielen Leiden Rat, kennt die segensreiche Wirkung von Salbei, Calendula und Thymian, auch exotischer Spezereien wie Ingwer, Macis oder Galgant. Selbst der Gebrauch des Mutterkorns in der Heilkunde ist ihr nicht fremd. Manches Wissen hat sie über die Herstellung und Verwendung von Elixieren und Tinkturen.
 

Der Kräutergarten

 
Herbularius...

...der Name ist dem St. Galler Plan einer idealen frühmittelalterlichen Klosteranlage entlehnt. Hier bezeichnet er den Heilpflanzengarten, im Unterschied zum Hortulus, dem Gemüsegarten. Der Herbularius ist direkt dem Ärztehaus zugeordnet. In ihm sind zahlreiche Pflanzen eingetragen und weitere dort und anderswo angebaute Pflanzen lassen sich zum Beispiel aus dem Lorscher Arzneibuch oder dem Heilpflanzengedicht des Benediktinerabtes Walahfried Strabo erschließen. Oftmals sind es die gleichen Pflanzen, die in der Hofgüterordnung Karls des Großen aufgeführt werden. Im Hochmittelalter hat Hildegard von Bingen in ihren Schriften alle damals gebräuchlichen Heilpflanzen porträtiert.

Einige Heilpflanzen

Versehen mit diesen Informationen, stellt der Verein Herbularius eine Reihe von mittelalterlichen Heilpflanzen vor. Mit einer nach der Jahreszeit bestimmten Auswahl von Pflanzen erläutern wir, wie diese im Mittelalter verwendet wurden, aber auch, ob und wie sie noch heute zur Anwendung kommen.



Die Brennessel
Herbularius


© Sascha Sturm, 1998 - 2002
Foto: Sascha Sturm